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KULTUR

Vielfalt und Lebendigkeit

Die ganze Stadt im Blick
Altona weiter vorn

Gabi Dobusch

Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft

Kulturtaxe

Aktualisiert: 30.01.2012

Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg - 20. Wahlperiode - 37. Sitzung am 16. August 2012

Frau Pr­äsid­ent­in, mei­ne Da­men und Her­ren! Herr Kluth, neh­men Sie doch ein­fach zur Kennt­nis, dass die La­ge in Ham­burg ei­ne ganz be­son­de­re ist. Hier ist es näml­ich tat­sächl­ich ge­lun­gen, vie­le Ver­t­re­te­rin­nen und Ver­t­re­ter der orts­ansäss­ig­en Ho­tel­le­rie mit ins Boot zu ho­len, auch wenn Sie sich das als FDP-Mann vi­el­leicht gar nicht vor­s­tel­len können. Hier gibt es gar nicht die Fun­da­men­ta­l­op­po­si­ti­on ge­gen bürokrat­i­sc­he Mons­ter, wie Sie sie jetzt als Sch­reck­ge­spenst an die Wand zu wer­fen ver­su­chen, ganz im Ge­gen­teil. Es ist der Ho­tel­le­rie vor Ort durch­aus be­wusst, in­wie­fern sie schon von die­sen Mövenpi­ck-Ak­tio­nen und so wei­ter pro­fi­tiert hat und dass es da durch­aus noch Mögli­chke­iten gibt zu agie­ren. Wenn Sie bei der letz­ten Aus­schuss­sit­zung mit da­bei wa­ren, dann wis­sen Sie doch auch, dass so­gar ei­ne frei­wil­li­ge Ab­ga­be in Ham­burg im Ge­spräch war, die letzt­end­lich nur an der grundsätzl­ic­hen Ver­wei­ge­rung der eu­ro­pa­weit or­ga­ni­sier­ten Ho­tel­ket­ten ge­schei­tert ist, aber nicht an der örtli­ch­en Ho­tel­le­rie. Ich weiß al­so wir­k­lich nicht, ob Sie sich und Ih­rer Frak­ti­on ei­nen Ge­fal­len tun, wenn Sie vor die­sem Hin­ter­grund jetzt als ei­ne Art ed­ler Rit­ter der Ho­tel­le­rie ge­rie­ren. Ich glau­be, das ha­ben die zur­zeit überhaupt nicht nötig.
(Bei­fall bei der SPD) Mei­ne Da­men und Her­ren! Wir ha­ben uns bis­her da­ge­gen gestemmt, vor­sch­nell auf vor­geb­lich ganz ein­fa­che Lösungen zu set­zen, und das war auch gut so. Das hat sich nach dem vor­lie­gen­den Ge­richt­s­ur­teil her­aus­ge­s­tellt.
(Olaf Ohl­sen CDU: Tat­sächl­ich!) Die CDU hat kürzlich noch be­haup­tet, dass be­reits in die­sem Jahr ei­ni­ge Mil­lio­nen Eu­ro in Ham­burg zur Verf­ügung gest­an­den hätt­en, wenn wir nur ganz ein­fach dem CDU-Mo­dell ge­folgt wären. Un­se­re Um­sicht, vor­zu­ar­bei­ten, aber nicht vor­sch­nell zu han­deln, hat sich je­doch als rich­tig her­aus­ge­s­tellt. Wir ha­ben Ham­burg näml­ich da­vor be­wahrt, nicht in die pein­li­che Si­tua­ti­on zu ge­ra­ten, dass ein ge­ra­de erst be­sch­los­se­nes Ge­setz ab­geänd­ert und wie­der ein­kas­siert wer­den muss und Gel­der auch noch zurückgeza­hlt wer­den müssten.

(Kat­ja Su­ding FDP: Herz­li­chen
wunsch!)
Das war gu­tes Re­gie­ren, so, wie wir uns das vor­ge­nom­men ha­ben.
(Bei­fall bei der SPD) Wir wer­den sch­nell, aber auch mit der nötigen Gründlich­keit, die Mögli­chke­iten aus­lo­ten, die uns die Rich­te­rin­nen und Rich­ter vor­ge­ge­ben ha­ben. Da­bei wer­den wir, wie bis­lang, die Be­lan­ge der Ho­tel­le­rie mit berücksich­tigen. Auch der überarbe­it­ete Ge­setz­ent­wurf wird mögli­chst un­bürokrat­i­sch und prak­ti­ka­bel aus­ge­stat­tet sein. Ge­nau des­halb wur­de bei­spiels­wei­se in dem bis­he­ri­gen Vor­schlag auch die Steu­erh­öhe in Pau­scha­len ge­staf­felt und nicht, wie ei­ni­ge vor­ge­schla­gen hat­ten, in Pro­zen­ten, denn mit die­ser in Ham­burg be­vor­zug­ten Va­ri­an­te geht er­heb­lich we­ni­ger Ver­wal­tungs­auf­wand ein­her.
Die nun er­for­der­li­che Tren­nung zwi­schen Pri­vat­und Geschäftsr­eis­end­en stellt al­le erst ein­mal vor ei­ne neue Her­aus­for­de­rung, das stimmt. Aber ich bin mir si­cher, dass sich auch hier in ge­wohn­ter, gu­ter Zu­sam­men­ar­beit und nach Anh­örung ent­sp­re­chen­der Sach­verständ­ig­er prak­ti­ka­b­le und durch­aus für alle Sei­ten ak­zepta­b­le Lösungen fin­den las­sen. Wir ha­ben näml­ich, dass hof­fe ich zu­min­dest, ein ge­mein­sa­mes Ziel, die Erh­öhung der At­trak­ti­vit­ät Hamb­urgs vor al­lem im Hin­blick auf das kul­tu­rel­le An­ge­bot für Tour­ist­inn­en und Tou­ris­ten ei­ner­seits, aber na­türlich auch für die Ham­bur­ge­rin­nen und Ham­bur­ger.
Ich bin da­her der fes­ten Über­zeu­gung, dass es trotz der ver­schie­de­nen In­ter­es­sen­la­gen mögli­ch sein wird, Ve­r­ein­ba­run­gen zu fin­den, die von al­len Be­tei­lig­ten gestützt we­rden. Herr Kluth, das ist ei­ne Si­tua­ti­on, um die Ham­burg übrigens von vie­len an­de­ren Bun­desländ­ern benei­det wird. An die­ser Li­nie soll­ten wir fest­hal­ten. – Dan­ke.
(Bei­fall bei der SPD)



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