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GLEICHSTELLUNG

Gleiche Arbeit - gleicher Lohn

Die ganze Stadt im Blick
Altona weiter vorn

Gabi Dobusch

Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft

Wachstum des Campus Bahrenfeld weiter stärken - Besucherzentrum weiter vorantreiben!

Der Campus Bahrenfeld mit dem DESY, der Universität Hamburg und zahlreichen weiteren Wissenschaftseinrichtungen hat sich zu einem der weltweit führenden Standorte im Bereich der naturwissenschaftlichen Strukturforschung entwickelt. Mit dem European XFEL hat der Campus eine bedeutende Erweiterung bis nach Schenefeld, Schleswig-Holstein, erfahren. Der geplante Technologiepark am Vorhornweg und das derzeit entstehende Innovationszentrum an der Luruper Chaussee ergänzen den Standort und stellen wichtige Meilensteine auf dem Weg hin zu einem Internationalen Wissenschaftspark Hamburg/Nord dar.
Die gewachsene Kooperation der verschiedenen Akteure am Standort hat zu einer herausragenden Forschungsinfrastruktur geführt, die auch international Maßstäbe setzt. Die stetige Fortentwicklung des Campus Bahrenfeld durch die Ansiedlung von weiteren hochspezialisierten Forschungseinrichtungen erweitert die Möglichkeiten anwendungsbezogener Forschungen und des Wissenstransfers.
In der jüngeren Vergangenheit hat die Freie und Hansestadt Hamburg gemeinsam mit unterschiedlichen Kooperationspartnern zum Beispiel dem CFEL (Center for Free-Electron Laser Science), dem CSSB (Centre for Structural Systems Biology) und zuletzt dem CHyN (Center for Hybrid Nanostructures) am Campus Bahrenfeld auf den Weg gebracht und unterstützt. Geprüft werden zudem aktuell Überlegungen, innerhalb der Universität Hamburg und von DESY, Institute der Universität Hamburg und ggf. auch weitere Einrichtungen wie zum Beispiel ein maßgeschneidertes Zentrum für Data Science und Scientific Computing auf dem Campus Bahrenfeld neu anzusiedeln, um Synergieeffekte aus der Bündelung wissenschaftlicher Kompetenz und der Verfügbarkeit von technisch herausragenden Forschungsmöglichkeiten zu generieren.
Es gilt, sich nicht auf dem Erreichten auszuruhen, sondern durch den weiteren Ausbau des Campus Bahrenfeld das innovative Potential der Wissenschaftsstadt Hamburg weiter zu stärken und die vorhandenen Kapazitäten in den einzelnen Institutionen in Bahrenfeld synergetisch zu nutzen. In enger Abstimmung mit den schon beteiligten Akteuren wollen wir Zukunftspfade für den Forschungsstandort definieren, um dauerhaft im Bereich der Hochtechnologieforschung konkurrenzfähig zu bleiben.
Gleichzeitig werden mit dem Technologiepark am Vorhornweg und dem Laserzentrum Nord die Rahmenbedingungen für die Ausgründung von Unternehmen und den Technologietransfer in die Wirtschaft geschaffen. Damit wird der Campus noch stärker als bislang zu einem wichtigen Kristallisationspunkt für Wertschöpfung und innovative Arbeitsplätze in Hamburg.
Der Campus Bahrenfeld hat mit der Inbetriebnahme des European XFEL zuletzt weltweit eine große Resonanz für seine Forschung erfahren. Die Dimension und die Bedeutung der hier installierten Forschungsinfrastruktur hat das Potential, Hamburgs eigene und äußere Wahrnehmung als Metropole des Wissens nachhaltig zu stärken. Dies sollte Anstoß sein, den Campus Bahrenfeld noch stärker über den rein wissenschaftlichen Bereich hinaus zu öffnen. Die Hamburgerinnen und Hamburger sollen ebenso wie die jetzt schon zahlreichen überregionalen Besucherinnen und Besucher erfahren, was dort erforscht wird und worin der gesellschaftliche Nutzen liegt.
Es geht dabei darum, einen mit der Gesellschaft kommunizierenden Hochtechnologiestandort zu entwickeln, der neben der alles bestimmenden wissenschaftlichen Brillanz auch ein breiteres Verständnis für die Notwendigkeit von Grundlagenforschung an exzellenten Infrastrukturen schaffen kann. Gleichzeitig wollen wir Raum für spannende Lernerfahrungen von Kindern und Jugendlichen schaffen, die die Forschenden von Morgen sein werden. Nicht zuletzt wird ein Ort zum Austausch und zur kritischen Reflexion gebraucht, um auch außerhalb der Wissenschaftsgemeinde den Diskurs über die Implikationen neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse zu fördern.
Wir wollen deshalb neben der wissenschaftlichen Weiterentwicklung auch die Idee eines einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung stehenden Besucherzentrums befördern,
- in dem attraktive Angebote zur Förderung der naturwissenschaftlichen Bildung für Kinder, Jugendliche und alle weiteren Interessierten gemacht werden können;
- das die vorhandenen Kapazitäten für Schüler/innen als Besucher/innen und Teilnehmer/innen an Schülerlaboren ergänzt und deutlich über die bisherige Kapazität von rund 5.000 Schüler/innen pro Jahr ausbaut, ohne dass durch den Ausbau bewährte Konzepte wie die des Schülerforschungszentrums Hamburg (SFZ) beeinträchtigt werden;
- das sich der Förderung des gesellschaftlichen Diskurses zur Spitzenforschung annimmt, deren Entstehungsbedingungen und Ergebnisse auch immer politische und ethische Fragen aufwerfen;
- das den Campus Bahrenfeld zum Stadtteil öffnet und zur produktiven Entwicklung des nachbarschaftlichen Miteinanders beiträgt.

Die Bürgerschaft möge beschließen:
Der Senat wird gebeten,
1. den Campus Bahrenfeld gemeinsam mit dort angesiedelten Forschungsinstitutionen nachhaltig weiterzuentwickeln, um ihn dauerhaft auf internationalem Spitzenniveau zu halten und die produktive Vernetzung nach Maßgabe der strategischen Planungen der beteiligten Forschungsinstitutionen und -nationen sowie der Universität Hamburg weiter zu befördern;
2. einen nachhaltigen strategischen Ausbau von DESY und UHH am Standort Bahrenfeld/Schenefeld in Richtung eines überregionalen naturwissenschaftlichen Forschungs- und Lehrcampus zu verfolgen;
3. Strategien zu entwickeln, wie sich der Campus Bahrenfeld umfassend zur Stadtgesellschaft und insbesondere zum Stadtteil öffnen kann. In diesem Kontext spielt insbesondere das geplante Besucherzentrum eine wichtige Rolle, in dem vielfältige Angebote zur Förderung der naturwissenschaftlichen Bildung, zur Förderung des gesellschaftlichen Diskurses über Spitzenforschung sowie zur Entwicklung des nachbarschaftlichen Miteinanders mit dem Stadtteil einen Ort finden können;
4. die bewährte Kooperation mit DESY bei der Organisation und Durchführung von Schülerlaborveranstaltungen deutlich zu erweitern mit dem langfristigen Ziel, dass in Zukunft deutlich mehr Hamburger Schülerinnen und Schüler verschiedener Alters- und Klassenstufen das DESY besuchen als bislang;
5. gemeinsam mit dem Bund und dem Land Schleswig-Holstein abzustimmen, ob und wie eine Zusammenarbeit mit dem European XFEL und dem Standort Schenefeld auch beim Thema eines übergreifenden Besucherkonzeptes erreicht werden kann;
6. den Campus Bahrenfeld auch in Richtung der angrenzenden Stadtentwicklungsvorhaben zu erweitern und fortzuentwickeln, und hierbei insbesondere Erweiterungsoptionen auf dem Gebiet der Trabrennbahn im Sinne einer langfristigen Zukunftssicherung des Campus Bahrenfelds zu realisieren; und
7. der Bürgerschaft bis zum Sommer 2018 zu berichten.

Antrag

Hamburgische Bürgerschaft
17.11.2017
Drucksache: 21/

Von den Abgeordneten:
Gabi Dobusch, Andreas Dressel, Barbara Duden, Uwe Giffei, Astrid Hennies, Annkathrin Kammeyer, Gerhard Lein, Christel Oldenburg, Sven Tode, Isabella Vértes-Schütter



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