Gabi Dobusch

Die freie Theater- und Tanzszene ist ein unverzichtbarer und wertvoller Bestandteil der Hamburger Kulturlandschaft. Mit ihrer Vielfalt und ihren zeitgenössischen Inhalten ist sie neben den Staats- und den Privattheatern die dritte Säule des Hamburger Theaterlebens und trägt wesentlich zu Hamburgs Ruf als lebendige Theatermetropole bei.
In der unter der Leitung von Prof. Dr. Müller-Schöll 2011 vorgelegten Potentialanalyse der Universität Hamburg wurden ungeachtet der evidenten Bedeutung der freien Szene für die Kultur in Hamburg zahlreiche Probleme benannt, mit denen die in der Szene arbeitenden und engagierten Menschen konfrontiert sind und die zum Teil zu schwierigen bis prekären Arbeitsverhältnissen führen. Als Reaktion auf die Schlussfolgerungen der Analyse und ihre Empfehlungen zu einer schrittweisen Verbesserung der Situation wurde Ende 2011 eine Vielzahl von Maßnahmen angestoßen und durch den Senat und maßgeblich die Kulturbehörde umgesetzt (vgl. Drs. 20/2166 u. 20/6877).
Die neue Förderrichtlinie mit zusätzlichen Fördermodulen wie Nachwuchs- und Konzeptionsförderung, die neu aufgesetzte Festivalförderung sowie die Bereitstellung von Mitteln aus Einnahmen der Kultur- und Tourismustaxe, insbesondere die Einrichtung des Elbkulturfonds, waren wichtige Schritte auf dem Weg zu einer äußerst positiven Trendwende. Durch den engen und fortwährenden Austausch mit dem Dachverband freie darstellende Künste e.V. konnte an vielen Stellen zielgerichtet auf die Bedarfe der Szene reagiert werden. Neue Projekte wie das Theaterzentrum "Die WIESE" werden zusätzliche Perspektiven eröffnen, die zur Weiterentwicklung der freien Szene einen wertvollen Beitrag leisten werden.
Es ist nun an der Zeit, bezüglich der Verbesserung der Rahmenbedingungen Bilanz zu ziehen und mögliche weitere Schritte zur Entfaltung der Potentiale in der freien Szene einzuleiten.
Die Bürgerschaft möge beschließen:
Der Senat wird ersucht,
1. darzulegen,
a) inwieweit die zur Unterstützung der freien Theater- und Tanzszene eingeleiteten Maßnahmen sich bewährt haben, und welche Entwicklungen und Veränderungen in der freien Szene seit 2011 zu verzeichnen sind,
b) welche zusätzlichen Schritte eingeleitet werden können, um weitere Potentiale der freien Szene zu heben,
2. der Bürgerschaft bis zum 01.09.2016 zu berichten.